i3Detroit.com – A Makerspace is “a collision of art, technology, learning, and collaboration”
Durch die digitale Transformation befindet sich unsere Gesellschaft im Umbruch. Dies gilt auch für die Rolle der Bibliotheken. Der Umgang mit neuen Technologien ist einer der Schlüssel für die gesellschaftliche Teilhabe. Der gleichberechtigte Zugang zu Wissen hat sich längst weit über das geschriebene Wort hinaus entwickelt. Digitale Chancengerechtigkeit ist für unsere Gesellschaft zu einem relevanten Faktor geworden.
Damit befinden sich auch Bibliotheken in einem Transformationsprozess: Ihre Aufgabe ist es nicht mehr, den Zugang zu Informationen zu gewährleisten, sondern den Zugang zu Wissen zu ermöglichen.
Der Erwerb von Wissen, das Lernen, erfolgt heute auf strukturell und konzeptionell anderen Wegen als in der Vergangenheit: Heute wird Wissenserwerb nicht mehr als ein systematisch zu erwerbendes Universalwissen verstanden. Der Aufbau von Kenntnissen und Wissen erfolgt vielmehr wie das sukzessive Zusammensetzen einzelner Bausteine. Sie entwickeln sich zu Wissensbereichen, die unsystematisch wachsen, sich aber gegenseitig ergänzen. Dementsprechend verfolgen Bibliotheken das Ziel, Kompetenzen zu stärken und freien, leichten Zugang zu Information und Wissen zu gewährleisten – und dies in einem nicht kommerziellen Raum.
Dabei findet Lernen in Umgebungen und Zusammenhängen statt, die gar nicht mit Lernen assoziiert werden: So spielt Lernen durch eigenes Tun eine wichtige Rolle. Die Menschen wollen heute nicht mehr nur Konsumenten sein, sondern sie wollen auch selbst aktiv werden. Sie wollen Neues ausprobieren, kreativ sein, eigene »Dinge« herstellen und ihr Wissen und ihre Ideen mit anderen teilen.
Bibliotheken sind Wissens- und Lernorte. Diese Funktion sollten sie in Anbetracht der gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen nicht allein durch mediengebundene Angebote erfüllen, sondern die Relevanz von informellen Lernformen insbesondere im technologischen Bereich erkennen. Makerspaces fördern soziales Miteinander, Kreativität und Innovation und leisten damit einen bedeutenden Beitrag zu einer demokratischen und fortschrittlichen Gesellschaft, was ein Anspruch von Bibliotheken ist. Ein professionell umgesetzter Makerspace vermittelt ein modernes Bibliotheksbild, ist somit imagefördernd und kann durch seine außergewöhnlichen Angebote den Nutzerkreis erweitern. Durch einen Makerspace entstehen leicht Kooperationen mit der Wissenschaft oder zivilgesellschaftlichen Wissenschaftseinrichtungen, was die Anerkennung einer Bibliothek steigert und ihren Handlungsspielraum erweitert.
Nun soll an dieser Stelle noch einmal zusammengefasst werden welchen Nutzen haben Makerspaces für Bibliotheken:
· Es werden neue Nutzergruppen erreicht, die vorher die Bibliothek selten oder gar nicht besucht haben
· Die Aufenthaltszeiten in der Bibliothek verlängern sich
· Die Bibliotheken werden sichtbarer in der Öffentlichkeit
· Sie erhalten von den Nutzern zusätzliche Wertschätzung
Zusammenfassend ausgedrückt lässt sich sagen, dass das Makerspacekonzept eine attraktive Möglichkeit für Bibliotheken ist, ihre Existenzberechtigung zu festigen und ihre Zukunft zu sichern.
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