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Durchgangsszenario Makerspace


Colleen Graves – ” A makerspace is not only a place where you can make stuff but many times its a place where you make “meaning” which many times is more important than the stuff you make.”

 

Wenn ein MakerSpace in einer Bibliothek geplant werden soll, stellt sich auch die Frage, wie so ein großes Projekt geplant wird bzw. welche Schritte beachtet werden müssen.

Stellen wir uns einmal vor, es soll ein MakerSpace geplant werden, wo die Nutzer:innen Kleidung mit einem Textildrucker bedrucken können.

Seitens der Bibliothek muss ersteinmal geschaut werden, wie sie einen Textiltrucker beschaffen können. Es gibt die Möglichkeit den Drucker zu kaufen. Diese Variante ist sehr kostenintensiv und daher für die meisten Bibliotheken keine Option. Die MakerSpace-Projekte müssen öfter geändert werden je nach dem wie sie besucht werden. Es lohnt sich also weniger den teuren Drucker anzuschaffen denn wenn der Kurs nicht gut besucht wird oder nur für eine gewisse Zeit angeboten wird. Die besten Varianten sind für die Bibliotheken das Leasing oder Sponsoring. Sie leihen den Drucker beim Leasing nur für einige Jahre und zahlen sogenannte Leasingraten. Nach ablauf einer festgelegten Zeit, muss die Bibliothek den Drucker dann wieder zurück geben.

Beim Sponsoring stellen Hersteller von Textildruckern ihre Geräte den Bibliotheken zur Verfügung. Im Gegenzug machen die Bibliotheken Werbung für die Firma, indem sie den Namen der Firma mit in ihre Werbekampange einbeziehen oder während des MakerSpace erwähnen.

Im nächsten Schritt muss das Material für den Makerspace angeschafft werden. Dabei spielen die Kosten oft eine große Rolle. Die Bibliothek muss entscheiden, welche Textilien in welchen Farben oder welche Größen bedruckt werden sollen. Dabei ist auch zu überlegen, ob die Nutzer:innen eigene eventuell besondere Textilstücke mitbringen sollen.Es ist für die Bibliotheken oft nicht möglich auf jeden Wunsch einzugehen, da das Etar oft schnell überschritten wird.

Außerdem muss festgelegt werden, wie lange und wie oft der geplante Makerspace stattfinden soll.

Ganz wichtig ist es auch, festzulegen, ob die Nutzer:innen für den MakerSpace bezahlen müssen, das kommt in Frage, sobald der Textildrucker von der Bibliothek selbst gekauft wurde oder besondere Wünsche wie ein Rucksack beispielsweise extra für den Benutzenden angeschafft wurde.

Innerhalb des Personals ist zu prüfen, ob die Notwendigkeit besteht Personal zu schulen. Beispielsweise mit dem Umgang des Textildruckers oder durchführen der Veranstaltung.

Sobald die Planung des Makerspace grundlegend abgeschlossen ist müssen die organisatorischen Dinge geklärt werden. Es muss festgelegt werden, welche Mitarbeitenen für welchen Part zustänig sind und wie viele. Wer macht die Einleitung? Wer führt das drucken durch?

Im nächsten Schritt muss sich ein Raum ausgesucht werden, der den Voraussetzungen entsprechen muss. Er muss groß genug sein, dass der Abstand eingehalten wird und so lange besetzt werden kann, wie er benötigt wird ohne andere Projekte zu behindern.


Es muss jetzt die Maximalanzahl der Teilnehmer festgelegt werden. Gerade jetzt in der Zeit von Corona muss geschaut werden, wie viele Menschen können in den Raum, damit der Abstand von mindestens 1,50m eingehalten werden kann. Das wird in den meisten Fallen von den Mitarbeiter:innen oder Hausmeistern ausgemessen.

 

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